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Türchen Nr. 15 – Trag es raus in die Welt!

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Wir können die Menschen um uns herum nicht verändern. Zumindest nicht, wenn das heißt, sie einer Gehirnwäsche zu unterziehen, so dass sie dann immer unserer Meinung sind und sich auch entsprechend verhalten.

Wir sind nur verantwortlich für unser eigenes Verhalten. Darauf haben wir Einfluss. Was andere tun, das liegt außerhalb unserer Verantwortung. Es ist nicht unsere Aufgabe, andere zu verändern.

Hinzugehen und jemanden zu missionieren klingt auch nur so lange gut, bis wir uns vorstellen, unser Gegenüber täte exakt dasselbe mit uns.

Wenn du dich – so wie ich – dem gewaltfreien, fairen und freundlichen Hundetraining und einem achtsamen Umgang mit anderen Lebewesen verschrieben hast, dann unterscheidet sich dein Weltbild wahrscheinlich von dem vieler vieler anderer Menschen um dich herum. Je mehr du über die hündische Kommunikation lernst, desto mehr siehst du, was Hunde in unserer Gesellschaft alles ertragen müssen, weil sie von ihren Menschen nicht verstanden werden.

Das ist schwer mit anzusehen und ich würde so gerne so vieles daran ändern, wie andere mit ihren Hunden umgehen. Ich bin überzeugt von meiner Position zum Umgang mit Hunden. Ich kann meine Meinung (inzwischen) sehr gut begründen.

Überzeugt von ihrer Meinung sind aber auch viele derer, die in unseren Augen fiese Sachen mit ihren Hunden machen. Ihnen geht es wahrscheinlich gar nicht viel anders als uns, wenn sie uns beim Training beobachten.

Doch auch, wenn ich das akzeptiere und weiß, dass ich niemanden einfach so umpolen kann und will, bleibt natürlich das Gefühl übrig, dass ich den Menschen um mich herum verständlich machen möchte, warum ich mit meinem Hund tue, was ich tue.

Auch wenn wir niemanden direkt verändern können, so heißt das noch lange nicht, dass wir keinen Einfluss auf andere haben könnten!

Statt zu belehren oder anzugreifen, können wir unseren Weg vorleben und immer wieder zeigen, wovon wir überzeugt sind. Statt uns auf die anderen und deren Veränderung zu konzentrieren, können wir uns auf uns selbst konzentrieren und bei uns selbst ansetzen, um unsere Überzeugung in die Welt zu tragen.

Wir können nicht alle mit unserem Weg erreichen. Viele sind einfach nicht an einem Punkt in ihrem Leben, an dem sie offen dafür wären, sich darauf einzulassen. Und das ist ok!

Mein Wunsch ist es aber, dass wir so viele wie möglich erreichen, die offen für mehr Achtsamkeit und mehr positives Training wären, wenn sie nur wüssten, wie es geht!

Genau dazu können wir alle einen Beitrag leisten:

Wir können zeigen, dass es schön ist, so mit Hund zu leben und zu sein! Wir können zeigen, dass es auch ohne Druck und Zwang funktioniert! Wir können zeigen, was für wahnsinnig interessante Individuen wir uns da in unser Leben geholt haben und wie schön es ist, wenn sie ihre Individualität auch zeigen dürfen!

Wir können immer wieder berichten und dokumentieren und erklären! Wir können unseren Weg mit anderen teilen! Wir können diejenigen Willkommen heißen, die bereit dazu sind, zu uns zu stoßen!

Wir können mit Rat und Tat zur Seite stehen! Wir können ein offenes Ohr für Fragen und Probleme haben! Wir können die Unterstützung sein, wo es alleine nicht klappen würde!

Genau dazu möchte ich euch einladen, all das zu tun, so weit ihr das könnt und wollt. Schaut, was für euch ganz persönlich möglich ist, um Achtsamkeit für Hundemenschen in die Welt hinaus zu tragen.

Lass die Welt wissen, was du dir wünschst und wovon du überzeugt bist. Teile Erfolge und Informationen – egal ob von dir selbst oder von anderen. Wenn jeder von uns einen Teil dazu beiträgt, können wir zusammen die Welt ein Stückchen besser machen.

Wenn DU überzeugt von einem friedvollen Leben mit Hund bist, dann trag es raus in die Welt!

Dieser Beitrag ist Teil des achtsamen Adventskalenders 2019.