Alles was du tust und alles was dir passiert kann dir entweder Energie geben oder Energie nehmen. Beides gehört dazu und es wäre nicht realistisch, nur „aufladen“ zu wollen. Auch kann es sehr unterschiedlich sein, was uns gerade Energie gibt und was sie verbraucht.
Im Alltag mit Hund gibt es ebenfalls Dinge, die für uns anstrengend sind und andere Dinge, die uns Freude und Energie zurückgeben. Der Schlüssel zu einem glücklichen (Zusammen)Leben ist, dass wir ein gewisses Gleichgewicht finden, in dem unsere Energie nie ganz aufgebraucht wird.
Nun könnten wir beim stetigen Aufladen unserer Energie ansetzen (siehe dazu auch Türchen Nr. 8). Nur Aufladen alleine reicht oft aber nicht aus, um in ein Gleichgewicht zu kommen.
Stellen wir uns unsere Energie als Flüssigkeit vor, die wir in einem großen Fass aufbewahren. Ist unten im Fass ein großes Loch, so können wir oben gar nicht schnell genug nachfüllen, damit der Wasserstand nicht sinkt.
Während die meisten normalen Aktivitäten, die uns Energie kosten, eher mit dem Zapfen einer Tasse voll Energie vergleichbar sind, gibt es auch richtige Energiefresser. Das sind dann die Löcher im Energiefass.
Um diese Energiefresser wollen wir uns heute mal ein wenig kümmern, denn klar ist: Merkst du, dass dein Fass immerzu durch diese Löcher geleert wird, kämpfst du auf verlorenem Posten um mehr Energie!
Die erste Frage für dich ist also: Was sind Energiefresser in meinem Leben? Wer oder was kostet mich mehr Energie, als ich geben kann oder zu geben bereit bin?
Das können bestimmte Aktivitäten sein, oder das Verhalten bestimmter Personen. Es kann auch sein, dass du bestimmte Gedanken hast, die sich immer wieder in deinen Kopf schleichen und dort Energie fressen.
Die zweite Frage ist dann: Was genau daran ist es, das meine Energie frisst? Was triggert mich?
Um weiter zu kommen, ist es hilfreich zu erkennen, woher der Energieverlust genau kommt. Ist es wirklich einfach eine anstrengende Aktivität? Ist die Situation besonders emotional belastend? Wie viel Anteil haben deine eigenen Gedanken daran, dass Situationen zum richtigen Energiefresser werden?
Die dritte Frage ist letztendlich: Welche deiner Energiefresser kannst du ausmisten? Wo hast du selbst Einfluss und Handlungsspielraum, um den Energiefressern weniger Energie zu geben? Welche deiner eigenen Baustellen kannst du angehen, die Energie fressen? Wer oder was kann dir dabei helfen?
Das kann bedeuten, dass du jemanden findest, der dir bei bestimmten Aufgaben hilft und dich so entlastet. Das kann bedeuten, dass du mit bestimmten menschlichen Energiefressern weniger Zeit verbringst, oder sie sogar ganz aus deinem Alltag schmeißt. Das kann bedeuten, dass du Abläufe umstrukturierst. Das kann bedeuten, dass du deine eigenen Glaubenssätze und deinen inneren Kritiker und Geschichtenerzähler hinterfragst und veränderst.
Das alles geht höchstwahrscheinlich nicht einfach so über Nacht. Manchmal kostet auch das Loswerden von Energiefressern erstmal noch eine ganze Menge Energie. Aber langfristig lohnt sich das auf jeden Fall!
All zu oft behalten wir Energiefresser in unserem Alltag, einfach weil der Leidensdruck noch nicht groß genug ist, oder wir glauben keine Energie zu haben, uns um unsere Energiefresser zu kümmern.
Doch auch hier kann ich dir nur raten: Mach den ersten Schritt! Und eins nach dem anderen wird dann dazu führen, dass die Löcher in deinem Energiefass immer kleiner werden.
Und ganz wichtig: Such dir Verbündete und lass dir helfen! Wir sitzen letztendlich doch alle im selben Boot, das in unserem Energiefass schwimmt.
Dieser Beitrag ist Teil des achtsamen Adventskalenders 2019.